Interreligiöse Kompetenz

Der Begriff "Inter" bezeichnet eine Wechselbeziehung, dabei wird von mindestens zwei unterschiedlichen Akteuren ausgegangen, zwischen denen etwas besteht, sich befindet oder zwischen denen sich etwas vollzieht. Im erweiterten Sinne könnte man auch sagen, dass es um ein "Zwischen" im Sinne eines "Miteinanders" geht, vielleicht auch im Sinne eines Austauschprozesses.

Es geht also um die Beziehungen zwischen den Religionen und - im angesprochenen Sinn - auch um ein mögliches Miteinander. Unter Berücksichtigung der Vielfalt und der Unterschiedlichkeit doch Gemeinsames entdecken und weiterentwickeln. Interreligiöse Kompetenz bedeutet dabei, voneinander zu wissen  und voneinander zu lernen, um sich dialogisch zu verständigen.

Wir leben in einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft und wir erleben derzeit leider in dieser Gesellschaft viele Polarisierungen und Vorurteile, die auf mangelndem Verständnis und Wissen voreinander beruhen und die der Nährboden sind für rechtsradikales Gedankengut , Verschwörungstheorien und fundamentalistische Denkweise. In dieser Vielfalt der Kultur und der Religion müsssen wir lernen, uns (sicher) zu bewegen. EIne Kompetenz zu erlangen, bedeutet nicht, etwas zu haben oder sich "anzueignen", interreligiöse Kompetenz muss sich dynamisch entwickeln: welche Sprache sprechen wir "über die anderen", welches Handeln folgt aus dieser Sprache? Das Eigene angesichts des Fremden verstehen zu lernen, religiöse Traditionen und Lebenswelten unterscheiden und einordnen zu können, um Vorurteile abzubauen, einen eigenen und selbstbestimmten klaren Blick auf das Eigene und das Andere zu erwerben und so eine Grundlage für gegenseites Verstehen und Verständigung unter den Religionen zu legen.